Wie können wir einen organischen Erfahrungsraum herstellen, der uns auf sinnlicher Ebene berührt? Und was genau bedeutet es, mit nicht-menschlichen Akteuren in einen kollaborativen Gestaltungsprozess zu treten? Im „Bio-Sensorium“ kommen verschiedene lebendige Werkstoffe zu einem raumgreifenden Experiment zusammen. Gemeinsam mit Studierenden wurde so im Bio Design Lab für das Wissenschaftsfestival „Effekte“ 2021 ein temporärer Pavillon aus alternativen Baustoffen entwickelt, der ein mögliches Szenario auf materieller wie gestalterischer Ebene erlebbar werden lässt. Eine selbstgefertigte Struktur aus Papercrete (Spezialbeton aus Recyclingpapier) dient dabei auf dem HfG Open Campus als multifunktionales Display-System, in dem weitere bio-basierte Materialexperimente ihren Platz finden. Ob Mycelium-Komposit (Baustoff aus Pilzgeflecht), Bioplastik oder Kombucha-Leder – die Samples erlauben mit ihren unterschiedlichen Formen, Haptiken und Gerüchen vielseitige Perspektiven auf bio-basierte Werkstoffe im Design-Kontext und geben zugleich Anstoß zum Umdenken bisheriger Produktions-und Konsumprozesse.